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Veranstaltungsformen

Vorlesung? Übung? Tutorium? In der Uni gibt es viele Formen für Veranstaltungen. Damit Du weißt, was Dich erwartet, haben wir hier eine kleine Übersicht vorbereitet. Du kannst sie auch ersteinmal überfliegen und dann zu gegebener Zeit noch genauer ansehen.

Einleitung

Vorlesungen sehen überall recht ähnlich aus - aber bei der Frage, was ein Tutorium ist, werden Dir wahrscheinlich Studierende aus verschiedenen Studiengängen sehr unterschiedliche Antworten liefern. Auch bei uns sind die verschiedenen Veranstaltungsformen nicht immer ganz eindeutig definiert.

Zunächst eine gute Nachricht: Du musst Dich am Anfang für keine Veranstaltung anmelden. Für jedes Fach kannst Du die Auftakt-Vorlesung besuchen, in der alles weitere erklärt wird. Falls dabei Fragen auftauchen, könnt Ihr Euch mit den Gruppen aus der Orientierungswoche gegenseitig helfen. Auch bekommt Ihr dann Mentoren, die ihr bei Problemen einfach anschreiben könnt.

Im Folgenden haben wir einmal die Formate mit ihren üblichen Bedeutungen aufgeführt. Ein paar Formate mit Anwesenheitspflicht gibt es, wobei wir Dir raten, eigentlich alles regelmäßig zu besuchen, wenn Du am Ende effizient durch das Studium kommen willst.

Reguläre Veranstaltungen

Anhand des Wortes kannst Du schon erahnen, dass es sich bei Vorlesungen im Prinzip um Vorträge handelt. Typischerweise wird die Vorlesung von einem Professor oder einer Professorin gehalten. Die verwendeten Folien werden in der Regel vorher im Moodle hochgeladen.

Fragen darfst Du während der Vorlesung natürlich stellen, Du wirst aber sicherlich nicht jeden Satz in jeder Vorlesung verstehen. Deswegen solltest Du die Inhalte, die Du nicht verstanden hast, später noch einmal selbst erarbeiten. 

Die Inhalte aus der Vorlesung bilden die Grundlage für alle weiteren Veranstaltungen in diesem Fach und natürlich auch für die Klausur. Für Übungsaufgaben, die Du dann lösen musst, solltest Du die Vorlesungsunterlagen und Deine Notizen dazu immer verfügbar haben. Alles, was in der Vorlesung erzählt wird und nicht auf den Folien steht, solltest Du also mitschreiben, um diese Infos zu behalten.

Für Übungen gibt es mehrere mögliche Formate. Grundsätzlich werden in der Übung Aufgaben besprochen, die zuvor als Arbeitsblatt hochgeladen worden sind und die eigenständig gelöst werden sollen.

Globalübungen finden meist in einem großen Hörsaal statt und sind für alle Studierende gedacht, die das Fach belegen. Meist wird eine Musterlösung vorgestellt. Das geschieht häufig als Mitschrift oder als Powerpoint-Präsentation. Fragen kannst Du während einer Globalübung stellen, aber bedenke, dass die Übungsleitung wahrscheinlich dafür sorgen will, dass alle Aufgaben auch noch in den Zeitrahmen passen.

Kleingruppenübungen werden Dich an Deinen Schulunterricht erinnern: Du sitzt mit einer Gruppe mit bis ca. 30 Teilnehmenden in einem Seminarraum und bekommst entweder eine Musterlösung vorgestellt oder sollst Dich auch selber beteiligen. Hier solltest Du also besonders gut vorbereitet sein, denn für individuelle Fragen ist hier meist mehr Zeit als in einer Globalübung.

So oder so bringen Dir Übungen besonders dann etwas, wenn Du Dich vorher mit den Aufgaben beschäftigt hast. Eine gut abgeschriebene Musterlösung ist zwar hilfreich zur Kontrolle, kann aber das selbstständige Rechnen nicht ersetzen. Versuche, eine Lerngruppe zu finden, mit der Du die Übungsaufgaben vorher zusammen rechnest. Allgemein sind die Übungsaufgaben in vielen Modulen die beste Klausurvorbereitung!

Wenn Du eine Pflichtübung schreiben musst, die auch in manchen Bereichen als Testat bezeichnet wird, geht es darum, die Klausurzulassung zu erreichen.

Eine Pflichtübung lief früher meistens so ab, dass Du im Hörsaal einen Aufgabenzettel bekommst, den Du nach 20 oder 30 Minuten abgeben musst. Mittlerweile gibt es häufiger Formate, bei denen Du online einen Fragebogen ausfüllen musst. Insgesamt werden häufig Kurzfragen zur Vorlesung und kurze Rechnungen gestellt. Dabei ist in der Regel alles relevant, was bis dahin in Vorlesungen und Übungen behandelt wurde.

Seminare wirst Du nur am Anfang des Studiums belegen müssen. Meistens besteht der wesentliche Unterschied zu einer Kleingruppenübung nur darin, dass es in Seminaren eine Anwesenheitspflicht gibt. Diese Termine darfst Du also nicht verpassen. Inhaltlich werden auch hier vorab Aufgaben veröffentlicht, welche Du vorbereiten solltest. Schau Dir sonst noch einmal den Abschnitt zu Kleingruppenübungen an.

Klar, ein Studium besteht aus sehr viel Theorie. Dennoch sollst Du Dir spannende Versuche auch selbst anschauen und ein bisschen mit Laborgeräten umgehen können. Dazu werden in vielen Veranstaltungen ungefähr zwei Praktikumsversuche angeboten, die auch häufig zur Klausurzulassung benötigt werden.

Meistens findet ein Praktikum mit einer Kleingruppe von ca. zehn Studierenden in einem Labor statt. Es gibt ein Versuchsdokument, das Du als Vorbereitung bearbeiten musst. Dieses besteht aus der Versuchsanleitung und Vorbereitungsaufgaben. Diese Aufgaben werden am Anfang überprüft und durchgesprochen. Die Anleitung solltest Du zu Beginn des Praktikums verstanden haben, damit Du dann alleine oder häufig in einer Zweier- oder Dreier-Gruppe die Versuche durchführen kannst.

Meistens musst Du fertige Versuchsteile der Praktikumsleitung erklären und Deine Aufzeichnungen zu Messwerten und Diagrammen vorlegen, damit der Versuch als bestanden gewertet wird. Im "Praktikum Messtechnik" im zweiten Semester müssen zudem Berichte als kleine schriftliche Ausarbeitung verfasst werden. Die genauen Anforderungen werden Dir im Versuch noch einmal mitgeteilt. Verpasse hier nicht die Abgabefristen!

Im ersten Semester gibt es in EidP wöchentliche Praktika zum Programmieren, die dann im Retina-Pool durchgeführt werden. Da die Zeit dort manchmal knapp ist, solltest Du die Aufgaben bestenfalls schon vorher gelöst haben.

In einigen Modulen, gibt es Möglichkeiten, bei denen Du von studentischen Hilfskräften Hilfe bekommen kannst. Hier haben wir die Angebote aufgeführt, die es im ersten Semester gibt.

HöMa: Mathe-Helpdesk

Der Mathe-Helpdesk ist ein offenes Angebot der Mathe-Fakultät. Dort kannst Du Deine Fragen zu den Mathe-Übungen stellen und erhälst eine Antwort von den Tutoren:innen für die verschiedenen Mathe-Module.
Normalerweise findest Du den Helpdesk im Seminarraumgebäude I vor Raum 2.008. Wegen Corona wurde der Helpdesk auf Zoom verlegt.
Weitere Infos erhäst Du auf der eigenen Seite vom Mathematik-Helpdesk.

GET: Tutorium & Helpdesk

In Grundlagen Elektrotechnik gibt es zwei Formate, die Dich unterstützen. Im Tutorium wird die "GET-Trickkiste" vorgestellt. Dies ist eine Präsentation, die wichtige Inhalte noch einmal zusammenfasst und aus studentischer Sichtweise erläutert. Zudem gibt es Rechenphasen, in denen spezielle Aufgaben selbstständig bearbeitet werden und Fragen gestellt werden können, wenn es hakt.

Klausur

Damit Du an einer Klausur teilnehmen darfst, musst Du häufig sogenannte Studienleistungen erfüllen. Diese variieren von Fach zu Fach und werden in der ersten Veranstaltung jedes Fachs vorgestellt.

Für manche Veranstaltungen musst Du einige oder alle gelösten Aufgaben bis zu einer bestimmten Frist abgeben. Diese werden dann evtl. in ein Punktesystem eingeordnet. Ähnlich kann es sein, dass von Dir verlangt wird, in einer Kleingruppe etwas an der Tafel vorzurechnen.

Auch auf Pflichtübungen wirst Du häufig stoßen. Meistens musst Du beispielsweise drei von vier Pflichtübungen bestehen oder über das ganze Semester durch Pflichtübungen Punkte zu sammeln.

Bei Seminaren, in denen Anwesenheitspflicht herrscht, darfst Du nur eine bestimmte Anzahl von Terminen verpassen. Auch Praktikumsversuche musst Du normalerweise belegen und erfolgreich absolvieren.

Die Klausur ist immer das "Highlight" jeder Veranstaltung. Das bedeutet nicht immer, dass dort der Spaßfaktor am höchsten ist, jedoch ist die Klausur immer das Ziel, worauf Du Dich vorbereitest. Schließlich bestimmt Dein Klausurergebnis auch die Note, die Du am Ende für das Modul erhälst.

Beachte immer, dass Du für viele Klausuren Studienleistungen erfüllt haben musst und Dich rechtzeitig anmeldest. Alle Formalitäten werden Dir natürlich auch in den Veranstaltungen mitgeteilt.

Inhaltlich kann in der Klausur alles abgefragt werden, was in Vorlesungen, Übungen, Seminaren, Praktikumsversuchen etc. vermittelt wurde. Häufig besteht ein großer Teil der Aufgaben aus Rechenaufgaben, die ähnlich zur Übung sind, und aus Kurzfragen. Seltener sind Beweise oder ausführliche Herleitungen gefragt.

In vielen Fällen darfst Du Dir vorab eine eigene Formelsammlung schreiben, die Du dann in die Klausur mitnimmst. Häufig sind das wenige A4-Seiten. Schreib Deine Formelsammlung selbstständig und fasse dabei alles zusammen, was Dir wichtig erscheint. Das Verfassen der Formelsammlung ist häufig ein sehr wichtiger Bestandteil der Klausurvorbereitung. 

Weitere Hilfsmittel sind häufig ein nicht-programmierbarer Taschenrechner, Zeichenmaterial (Zirkel, Geodreieck) und natürlich Stifte, die nicht rot schreiben (wegen der Korrektur) und dokumentenecht sind (keine Bleistifte oder Füller). Tipp-Ex und ähnliches ist nicht zugelassen, falsches solltest Du durchstreichen.

Durch Corona sind auch bei uns neue Formate dazugekommen. Seitdem gibt es die Möglichkeit, dass Klausuren online von zuhause geschrieben werden. Dabei wirst Du meist per Webcam über Zoom überwacht, damit Du nicht schummelst. Weil das schwieriger zu überwachen ist, kann es sein, dass dabei mehr Hilfsmittel erlaubt sind oder dass Du bei einer "Open-Book-Klausur" alle Materialien verwenden darfst. Achte dabei darauf, dass manche Unterlagen nicht in digitaler Form zugelassen werden. Die Bearbeitung der Klausuren läuft meistens ähnlich wie oben beschrieben ab. Das heißt, dass Du die Rechenaufgaben auf eigenen Zetteln bearbeitest und dann am Ende einscannst und hochlädst.

Für jedes Fach gibt es zwei Klausurtermine, in der Regel einen am Anfang und einen am Ende der vorlesungsfreien Zeit. Welchen Du wählst, ist Dir selbst überlassen. Der erste Termin bietet immer den Vorteil, dass Du auch den zweiten Termin noch bestreiten kannst, wenn Du zum Ersttermin krank geworden bist oder leider durchgefallen bist.

In manchen Fächern, vor allem im Wahlpflichtbereich und später im Master, werden die Klausuren auch durch mündliche Prüfungen ersetzt.

Viele Vorbereitungsmaterialien, alte Formelsammlungen und vieles mehr findest Du übrigens im E-Room. Wie sich das Semester zeitlich verteilt, haben wir auch noch einmal unter Tools und Tipps: Semesterablauf zusammengestellt.

Später im Studium

Wenn Du es schaffst, den empfohlenen Zeitplan einzuhalten, besuchst Du im sechsten Semester keine Vorlesungen und Übungen mehr. Stattdessen verbringst Du die Zeit mit zwei "besonderen Modulen".

Beim Industriepraktikum arbeitest Du für mindestens drei Monate in einem Unternehmen und lernst so den Arbeitsalltag kennen. Sobald das für Dich aktuell wird, schau doch mal die FAQ-Seite zum Industriepraktikum an.

Zum Ende deines Bachelors schreibst Du die Bachelorarbeit. Dafür beschäftigst Du Dich mit einem spezifischen Thema und hast zwölf Wochen Zeit, um darüber eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen. Auch hierzu findest Du eine FAQ-Seite.

Hilfestellungen

Neben den Helpdeks kannst Du auch auf Bücher und Internetseiten zugreifen. Welche Bücher nützlich sind, haben wir in der Rubrik Tools und Tipps aufgelistet, wo ebenfalls erklärt wird, wie Du auf die Uni-Bib zugreifen kannst. Weitere Informationen gibt es dazu außerdem im E-Room, wo Du selbst Bücher bewerten kannst, die Du Dir angeschaut hast.

Wenn Du Fragen zur Studienorganisation hast oder am Studium zweifeln solltet, dann haben wir für Dich eine ausführliche Seite mit unseren und externen Beratungsangeboten vorbereitet.